Kopfschmerzen - was ist das ???
In Deutschland leiden etwa 60 Millionen Menschen im Laufe ihres Lebens an verschiedenen Kopfschmerzarten. Kopfschmerzen gehören damit neben Rückenschmerzen, vor allem bei Frauen, zu den häufigsten Leiden. Die Beschwerden fallen verschiedenartig aus. Sie können eine oder mehrere Stellen des Kopfes betreffen, in Attacken auftreten oder durchgehend spürbar sein. Kopfschmerzen gelten entweder als eigenständige Erkrankung oder auch als Begleitsymptom. Am häufigsten kommen die sogenannten „Bagatellschmerzen“ vor, bei der die Ursache etwa eine lange Partynacht, eine Grippe oder Überlastung am Computer (Verspannung) ist. Eine ernsthafte Erkrankung liegt normalerweise in den meisten Fällen nicht vor.
Arten des Kopfschmerz
Primärer Kopfschmerz
Einem primären Kopfschmerz ist keine eindeutige Ursache zuzuordnen.
Sekundärer Kopfschmerz
Sekundäre Kopfschmerzen sind häufig Begleiterscheinungen anderen Erkrankung an Hals, Ohren oder Zähnen. Diese Kopfschmerzen können aber auch in Zusammenhang mit einer Infektion, als Nebenwirkung von Medikamenten oder Verletzungen am Kopf auftreten. Bei funktionalen Störungen wie z.B. Sprachstörungen, sollten mittels Untersuchungen schwerwiegendere Erkrankungen (Hirntumore) ausgeschlossen werden. Bei Infektionen der Atemwege wie Schnupfen kann es oftmals zu kopfschmerzähnlichen Symptomen kommen.
Sekundäre Kopfschmerzen sind nicht so häufig anzutreffen als primäre Kopfschmerzen. Sie machen nur etwa acht Prozent aller Kopfschmerzleiden aus.
Spannungskopfschmerzen
Eine sehr häufige Form von Kopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen. Diese können zwischen einer halben Stunde und einer ganzen Woche lang anhalten. Dabei sind beide Seiten des Kopfes von einem drückenden und/oder beengenden Schmerz in leichter bis mittlere Stärke betroffen. Die Schmerzen ziehen vom Hinterkopf zur Stirn oder in die Schulter aus. Oft treten die Schmerzen nur gelegentlich auf, können jedoch auch zum Dauerzustand werden. Der Spannungskopfschmerz ist chronisch zu bewerten, wenn er über mindestens drei Monate an mehr als 14 Tagen pro Monat auftritt. Sehr oft rufen Stresssituationen die Spannungskopfschmerzen hervor. Auch muskuläre Verspannungen des Nackens ( die auch von einem blockierten oder subluxierten Halswirbel herrühren können - in meiner Atlaslogiepraxis sehr häufig anzutreffen) sowie Nikotin oder Alkohol zählen zu den Auslösern. Bewegung kann die Beschwerden lindern.
Cluster - Kopfschmerz
Cluster-Kopfschmerzen sind eine sehr seltene Form der Kopfschmerzen, die gehäuft, episodisch auftreten (Cluster = Haufen). Bei uns in Deutschland ist jeder Tausendste davon betroffen, Männern sind häufiger betroffen als Frauen. Die Betroffenen werden über Wochen oder Monate täglich bis zu achtmal von den Schmerzen geplagt, dann wieder über Monate oder Jahre gar nicht. Es gibt aber auch chronische Fälle ohne oder mit nur sehr kurzen schmerzfreien Intervallen. Der Schmerz wird von Betroffenen als heftig, bohrend oder stechend bezeichnet. Die Attacken dauern in der Regel jeweils zwischen 15 Minuten oder sogar drei Stunden an. Die Schmerzen äußern sich einseitig im Bereich der Augenhöhle und der Schläfen. Tränende und gerötete Augen, ein rotes Gesichts, eine laufende oder verstopfte Nase und/oder ein hängendes Augenlid können Begleiterscheinungen sein. Einige Patienten laufen während einer Attacke ununterbrochen hin und her, Alkohol, flackerndes oder grelles Licht oder bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe gehören zu den häufigsten Auslösern.
Kopfschmerzen aufgrund Medikamenteneinnahme
Schmerzmittel zur Behandlung von Kopfschmerzen können zu Dauerkopfschmerzen führen. Betroffene greifen zur Abwehr vor Schmerzattacken oft täglich zu Schmerzmitteln oder erhöhen die Dosierung selbständig. Somit entsteht ein Teufelskreis, denn die überdosierte Einnahme kann sich auf den Gehirnstoffwechsel auswirken und die Grenze, ab der ein Reiz als Schmerz wahrgenommen wird, herabsenken. Reize, die vom Schmerzzentrum zuvor als normal bzw. nicht schmerzhaft wahrgenommen wurden, führen dann zu Schmerzempfinden. Nachfolgend werden die Kopfschmerzen chronisch und halten nicht selten 15 Tage pro Monat an. Deutschlandweit sind etwa 40 bis 50 Prozent aller Patienten mit chronischen Beschwerden vom Medikamentenkopfschmerz betroffen.
Wenn Schmerzmittel über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten an mindestens 10 bis 15 Tagen pro Monat eingenommen werden, besteht die Gefahr, dass sich daraus chronische Kopfschmerzen als Folge des Schmerzmittel-Übergebrauchs entwickeln.
Niemals Schmerzmittel als "Lebensmittel" ersetzen!
Kopfschmerzen als Folge von Krankheiten
In einigen Fällen treten Kopfschmerzen aus organischen Schäden, Krankheiten oder Verletzungen auf.
Bei den nachfolgenden Punkten, bitte den Arzt konsultieren:
Fieber und Schüttelfrost
Steifer Nacken und/oder Schmerzen in Nacken und Rücken
Muskel- und Gelenkschmerzen, die intensiver werden oder dauerhaft bestehen
Müdigkeit
Gedächtnis- oder Konzentrationsstörungen mit Erschöpfung, Übelkeit, Schwindelgefühl und Schwierigkeiten beim Gehen
Wenn sich gewohnte Kopfschmerzen nach Jahren auf einmal verändern
Auslöser dieser Kopfschmerzen können Infekte, Verspannungen, Flüssigkeitsmangel, nicht korrigierte Sehschwächen, Wetterfühligkeit oder Stress sein. Auch der Katerkopfschmerz (nach übermäßigem Alkoholkonsum) gehört dazu. Die meisten Auslöser von gelegentlichen sekundären Kopfschmerzen sind unbedenklich. Die Beschwerden lassen sich sehr häufig durch Schlaf und Entspannung, Bewegung an der frischen Luft, genügend Flüssigkeit Zufuhr, mind. 2 Liter täglich, sowie ausgewogene Ernährung in den Griff bekommen.
Tipp:
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