Denken und Immunsystem: Wie beeinflusst dein Denken deine Abwehrkräfte? (mit einfachen Übungen)
- Atlaslogist Claudio Hösl

- 27. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Sept.

Hast du dich schon einmal gefragt, warum du in stressigen Zeiten schneller krank wirst? Oder warum manche Menschen trotz Regen, Kälte und hustender Kollegen erstaunlich gesund bleiben? Die Antwort liegt nicht nur in Vitaminen, Bewegung oder Schlaf – sondern ganz wesentlich auch in deinem Denken.
Dein Kopf und dein Körper sind enger verbunden, als du vielleicht glaubst. Gedanken und Gefühle wirken wie kleine Schalter, die dein Immunsystem entweder anschalten oder bremsen.
Wenn Sorgen und Stress dein Immunsystem schwächen
Beispiel aus dem Alltag:
Stell dir vor, du hast eine volle Woche: Arbeit, Haushalt, vielleicht noch private Sorgen. Dein Kopf läuft heiß, du findest kaum Ruhe. In solchen Momenten produziert dein Körper Stresshormone wie Cortisol. Für kurze Zeit ist das nützlich – du bist wacher, konzentrierter und leistungsfähiger. Aber wenn dieser Zustand zur Dauerbelastung wird, schwächt Cortisol deine Abwehrkräfte.
Du wirst anfälliger für Infekte.
Kleine Wunden oder Entzündungen brauchen länger, um zu heilen.
Dein Körper ist insgesamt erschöpfter.

Was passiert im Körper? Kennst du das Gefühl, wenn du im Urlaub endlich abschaltest – und plötzlich wirst du krank? Das ist kein Zufall: Dein Körper fährt erst dann runter, wenn er merkt, dass er nicht mehr funktionieren „muss“. Und dann zeigt sich, wie sehr er unter Dauerstress gelitten hat.
Positive Gedanken als Kraftquelle
Innere Haltung macht den Unterschied:
Die gute Nachricht: Dein Denken kann dein Immunsystem auch stärken. Optimismus, Gelassenheit und Zuversicht wirken wie eine innere Vitamin-Kur. Menschen, die Vertrauen ins Leben haben, sind oft widerstandsfähiger, weniger krank und erholen sich schneller.
Ein spannendes Beispiel:
Der sogenannte Placebo-Effekt zeigt, wie stark Erwartungen wirken: Allein die Überzeugung, dass dir etwas guttut, kann echte Heilungsprozesse in Gang setzen. Dein Körper reagiert also nicht nur auf Medikamente, sondern auch auf deine innere Haltung.
Wenn dich dieses Thema tiefer interessiert, empfehle ich dir mein Buch „Atlaslogie – Der Weg aus dem Schmerz, den viele übersehen“. Darin erfährst du, wie eng Gedanken, Gefühle und körperliche Prozesse zusammenhängen – und wie du diese Verbindung nutzen kannst, um Schmerzen zu überwinden und neue Lebensqualität zu gewinnen.
Was du im Alltag tun kannst
Es geht nicht darum, immer „nur positiv“ zu denken – das wäre unnatürlich. Aber du kannst bewusst kleine Dinge in deinen Alltag einbauen, die dein Immunsystem über den Kopf stärken:
Achtsamkeitspausen: Mach zwischendurch einen Spaziergang, atme tief durch oder schau in den Himmel. Dein Nervensystem kommt dadurch zur Ruhe, und deine Abwehrkräfte können durchatmen.
Dankbarkeit üben: Schreibe dir abends drei Dinge auf, die schön waren. Das lenkt deinen Blick auf Positives und wirkt wie eine sanfte Stärkung von innen.
Humor & Lachen: Schau dir einen witzigen Film an, triff dich mit Freunden oder lache über etwas Alltägliches. Schon wenige Minuten Lachen aktivieren Immunzellen – fast so, als würdest du Sport machen.
Soziale Nähe: Umarme deine Liebsten, pflege deine Freundschaften. Nähe setzt Glückshormone frei, die wiederum deine Abwehr unterstützen.
Mein persönliches Beispiel:
Ich habe mir angewöhnt, an besonders vollen Tagen bewusst kleine Pausen einzubauen. Manchmal reicht schon ein kurzer Spaziergang oder ein paar tiefe Atemzüge, um den Kopf freizubekommen. Danach bin ich entspannter, klarer im Denken – und spüre, wie mein Körper aufatmet. Solche Momente helfen mir, meine innere Balance wiederzufinden und meine Abwehrkräfte zu stärken.

Mini-Übungen für sofort
2-Minuten-Atemübung:
Setz dich bequem hin, schließe die Augen.
Atme vier Sekunden lang tief durch die Nase ein.
Halte den Atem kurz an.
Atme sechs Sekunden langsam durch den Mund aus.
Wiederhole das zwei Minuten lang. Du wirst merken, wie dein Puls ruhiger wird und dein Kopf klarer.
Lächeln-Übung:
Stell dich vor den Spiegel und schenke dir selbst ein Lächeln – auch wenn es sich erst ungewohnt anfühlt.
Dein Gehirn registriert die Muskelbewegung und schüttet Glückshormone aus, die dein Immunsystem stärken.
Dankbarkeitsmoment:
Denk jetzt sofort an eine kleine Sache, für die du dankbar bist – vielleicht einen Menschen, ein Erlebnis oder etwas ganz Alltägliches.
Spüre für ein paar Atemzüge bewusst die Wärme, die dieses Gefühl auslöst.
Du musst nicht perfekt sein und immer optimistisch denken. Schon kleine Schritte – ein bisschen Achtsamkeit, Dankbarkeit, ein Lächeln oder ein guter Austausch mit anderen – können dein Immunsystem stärken. Dein Körper hört auf deine Gedanken. Und manchmal reicht es, wenn du dir selbst ein kleines Stück Freundlichkeit schenkst.




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