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Warum wir im Winter frieren – und was uns so richtig warm hält

  • Autorenbild: Atlaslogist Claudio Hösl
    Atlaslogist Claudio Hösl
  • vor 3 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit
Frau mit Handschuhen

Ein frostiges Schauspiel: Warum unser Körper auf Kälte so reagiert


Im Grunde beginnt alles mit unserem Körper, der im Winter plötzlich so tut, als wäre er ein schlecht isoliertes Gartenhaus. Sobald die Temperaturen sinken, versucht er nämlich, seine wichtigsten Regionen zu schützen – Herz, Gehirn und all die inneren Systeme, die uns am Leben halten. Die Extremitäten wie Hände, Füße oder Nase werden dabei ein wenig vernachlässigt. Kein Wunder also, dass man sich manchmal fühlt, als würden die Zehen eine private Eiszeit proben.


Noch spannender wird es, wenn wir uns bewusst machen, dass dieser Prozess völlig automatisch abläuft – ein uraltes Schutzprogramm, das uns seit der Steinzeit durch frostige Nächte gebracht hat.


Was in uns passiert, wenn wir frieren


Bevor wir tiefer eintauchen, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Wissenschaft dahinter: Unser Körper arbeitet pausenlos daran, eine stabile Kerntemperatur von rund 37 Grad zu halten. Gesteuert wird das Ganze vom Hypothalamus – einer Art internes Thermostat im Gehirn.


Sinken die Außentemperaturen, registriert dieses Thermostat die Veränderung und sendet Signale aus, um Wärme zu sparen oder neu zu produzieren. Unter anderem aktiviert es das Zittern: winzige, schnelle Muskelkontraktionen, die wie kleine Heizkraftwerke Wärme erzeugen. Diese Reaktion kann kurzzeitig bis zu fünfmal so viel Wärme produzieren wie der Körper im Ruhezustand – kostet aber auch ordentlich Energie.


Fällt die Außentemperatur stärker, zieht der Körper die Wärme zum Kern und drosselt die Durchblutung der Haut. Das ist großartig fürs Überleben – aber weniger angenehm, wenn man draußen nur kurz mit dem Hund eine Runde dreht. Hände und Füße werden dabei zuerst kalt, denn sie stehen ganz unten auf der Prioritätenliste.


Interessant ist außerdem, wie unterschiedlich Menschen frieren. Manche wärmen wie kleine Heizlüfter, andere schlottern schon, wenn der Kalender „November“ sagt. Entscheidend sind Faktoren wie Stoffwechsel, Muskelmasse, Körperfettanteil, Ernährung und Gewohnheit – und manchmal auch einfach das, was man morgens im Halbschlaf aus dem Kleiderschrank gezogen hat.


Mann im Schnee

Der große Wärme-Check: Was wirklich hilft


Hier kommen die zuverlässigsten Helfer gegen das Frieren – ergänzt durch praktische Alltagssituationen, in denen sie sich besonders bewähren:


  • Mehrere dünne Schichten – das Zwiebelprinzip: Luft zwischen den Schichten wirkt wie eine kleine Wärmedecke. Beispiel: Funktionsunterwäsche, Pullover und leichte Daunenjacke wärmen oft besser als ein dicker Mantel. Ideal für Winterwanderungen, bei denen man abwechselnd ins Schwitzen und wieder ins Abkühlen kommt.


  • Bewegung: Ein kurzer Spaziergang bringt den Kreislauf in Schwung und sorgt dafür, dass die innere Heizung anspringt. Beispiel: An der Bushaltestelle zwei Minuten lang locker marschieren oder die Arme schwingen – wirkt erstaunlich gut und wärmt schneller als jedes Warten im Stillstand.


  • Wärmende Getränke: Tee wärmt von innen. Beispiel: Eine Thermoskanne mit heißem Ingwertee macht kalte Erledigungen deutlich angenehmer. Wer länger draußen ist, profitiert gleich doppelt – Wärme plus Flüssigkeit.


  • Mütze auf!: Über den Kopf verlieren wir überraschend viel Wärme. Beispiel: Eine schlichte Strickmütze kann zwischen „brrr“ und „ach, geht doch“ entscheiden – besonders, wenn der Wind pfeift.


  • Vorsicht mit Alkohol: Auch wenn er kurz wärmt – langfristig kühlt er aus. Beispiel: Der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt fühlt sich erst gemütlich an, doch auf dem Heimweg friert man schneller, weil sich die Blutgefäße erweitern.


  • Warmes, nährendes Essen: Ein unterschätzter Klassiker. Beispiel: Eine heiße Gemüsesuppe oder ein würziges Curry stabilisieren den Körper nach einem kalten Tag und bringen ein wohliges Gefühl zurück.


  • Die richtigen Materialien: Naturmaterialien isolieren besser als viele synthetische Stoffe. Beispiel: Wollsocken statt dünner Baumwollvarianten – ein Unterschied, den man nicht erst draußen merkt.


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    Frau mit Wollmütze

Ein letzter Gedanke zum Winter


Kälte macht uns oft bewusst, wie sehr wir auf kleine Alltagshelfer angewiesen sind: eine gute Jacke, warme Socken oder ein Hund, der sich im Notfall auch mal als Wärmflasche eignet. Gleichzeitig lädt der Winter dazu ein, Momente bewusst zu genießen – die klare Luft, den ruhigen Himmel, das wohltuende Gefühl, sich anschließend drinnen einzukuscheln.


Wer regelmäßig draußen ist, merkt schnell, wie sehr sich unser Körper an Kälte gewöhnen kann. Und manchmal schätzt man erst durch das Frieren, wie wunderbar ein warmer Raum sein kann.


So bleibt der Winter nicht nur auszuhalten, sondern kann sogar richtig gemütlich werden – mit einer guten Portion Wissen, der passenden Kleidung und einem Augenzwinkern.


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