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Wie Medikamente die Demenz beeinflussen können

Autorenbild: Atlaslogist Claudio HöslAtlaslogist Claudio Hösl

Alter Mann am Fenster

Demenz ist eine Erkrankung, bei der das Gedächtnis und andere geistige Fähigkeiten nachlassen. Besonders ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente ein, was manchmal zu Problemen führen kann.


In diesem Beitrag erfährst du in einfachen Worten, wie bestimmte Medikamente das Demenzrisiko erhöhen oder aber auch helfen können – und welche Tipps es gibt, um das Gedächtnis zusätzlich zu unterstützen.


Medikamente, die Probleme verursachen können


Anticholinerge Medikamente


Einige Medikamente, die beispielsweise bei Allergien, Inkontinenz oder Depressionen helfen sollen, können auch das Gedächtnis beeinträchtigen. Diese Medikamente wirken auf bestimmte Botenstoffe im Gehirn, die wichtig für das Erinnern sind. Studien haben gezeigt, dass eine längere Einnahme das Risiko für Demenz erhöhen kann.


Benzodiazepine


Medikamente wie Benzodiazepine werden oft gegen Angstzustände oder Schlafprobleme verschrieben. Eine langfristige Nutzung kann die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.


Es gibt Hinweise darauf, dass solche Medikamente mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden sein könnten – allerdings spielen hier oft auch die ursprünglichen Beschwerden eine Rolle.


Viele Medikamente gleichzeitig (Polypharmazie)


Gerade bei älteren Menschen ist es üblich, mehrere Medikamente gleichzeitig einzunehmen. Das kann zu Wechselwirkungen führen, bei denen sich die Nebenwirkungen verstärken. Manchmal wird dadurch auch das Risiko für Demenz-Symptome erhöht.




Pillen

Medikamente, die unterstützen können


Cholinesterase-Hemmer


Medikamente wie Donepezil, Rivastigmin und Galantamin helfen vor allem Menschen mit Alzheimer. Sie wirken, indem sie den Abbau eines wichtigen Botenstoffs im Gehirn verlangsamen. Viele Patienten berichten, dass sie dadurch im Alltag etwas besser zurechtkommen und ihre geistigen Fähigkeiten stabiler bleiben.


NMDA-Antagonisten


Memantine ist ein Medikament, das besonders bei moderater bis schwerer Demenz eingesetzt wird. Es hilft, das Gehirn vor zu starker Erregung zu schützen, was wiederum Nervenzellen schont. Patienten, die Memantine einnehmen, können oft einen langsameren Abbau der geistigen Fähigkeiten erleben.


Wie man sein Gedächtnis unterstützen kann


Neben der richtigen Medikation gibt es viele Möglichkeiten, das Gedächtnis aktiv zu unterstützen und den Alltag zu erleichtern:


  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten (wie Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Nüssen) kann das Gehirn stärken. Weitere interessante Perspektiven dazu findest du in diesem Blogartikel


  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge, Radfahren oder Tanzen fördern die Durchblutung und somit auch die Versorgung des Gehirns mit wichtigen Nährstoffen.


  • Geistige Aktivität: Aktivitäten wie Lesen, Puzzeln, Kreuzworträtsel oder das Erlernen neuer Fähigkeiten halten das Gehirn fit.


  • Ausreichend Schlaf: Ein erholsamer Schlaf hilft, die Gedächtnisleistung zu verbessern und das Gehirn zu regenerieren.


  • Soziale Kontakte: Regelmäßiger Austausch mit Familie, Freunden oder in sozialen Gruppen kann helfen, den Geist aktiv zu halten und Stress zu reduzieren.


  • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, den Stresspegel zu senken, was sich positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt.


Erfahrungen aus der Praxis


Klinische Beispiele


In manchen Kliniken wurde beobachtet, dass Patienten, die Medikamente mit starken anticholinergen Wirkungen einnahmen, über eine Verschlechterung ihres Kurzzeitgedächtnisses klagten.


Nach einer Umstellung auf andere Medikamente verbesserte sich häufig der Zustand der Patienten. Auch bei Patienten, die viele verschiedene Medikamente einnahmen, zeigte sich, dass eine sorgfältige Überprüfung und Anpassung der Medikation zu einer Stabilisierung der Symptome führen kann.


Positive Rückmeldungen


Patienten, die frühzeitig mit den für Demenz empfohlenen Medikamenten behandelt wurden, berichteten oft, dass sie länger ihre Selbstständigkeit bewahren konnten. Auch Angehörige stellten fest, dass sich der Alltag der Betroffenen durch eine angepasste Medikation oft erleichtert.


Wichtige Tipps im Umgang mit Medikamenten


  • Regelmäßige Gespräche mit dem Arzt: Es ist wichtig, regelmäßig mit dem behandelnden Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu sprechen. So können mögliche Wechselwirkungen früh erkannt und Anpassungen vorgenommen werden.


  • Überprüfung der Medikation: Vor allem bei älteren Menschen sollte die Medikamentenliste immer wieder überprüft werden, um unnötige Medikamente abzusetzen.

    Weitere interessante Perspektiven dazu findest du in diesem Blogartikel


  • Individuelle Behandlung: Jeder Mensch reagiert anders auf Medikamente. Eine individuelle Anpassung kann helfen, negative Nebenwirkungen zu vermeiden und die positiven Effekte zu verstärken.



 

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Tablettenglas


Falsche Ernährung und Mikronährstoffmangel können negative Folgen für die geistige Gesundheit und Leistungsfähigkeit verursachen.





Weitere Informationen zu Gehirnkraft gibt es hier.



 

Fassen wir zusammen


Medikamente können sowohl Risiken als auch Chancen im Zusammenhang mit Demenz bergen. Während einige Wirkstoffe das Risiko erhöhen oder bestehende Symptome verschlechtern können, gibt es auch Medikamente, die dabei helfen, den kognitiven Abbau zu verlangsamen und den Alltag zu erleichtern.


Neben der medikamentösen Behandlung ist es wichtig, auch das Gedächtnis aktiv zu unterstützen – durch eine gesunde Lebensweise, geistige Herausforderungen und soziale Kontakte. Ein regelmäßiger Austausch mit Ärzten und eine sorgfältige Überprüfung der Medikation sind dabei sehr wichtig, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.


Dieser einfache Überblick soll dir helfen, die Zusammenhänge besser zu verstehen und dich im Gespräch mit deinem Arzt gut zu informieren.

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