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Der Türschwellen-Effekt: Wenn der Gedanke plötzlich weg ist!

  • Autorenbild: Atlaslogist Claudio Hösl
    Atlaslogist Claudio Hösl
  • 23. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Apr.



Kennst du das? Du stehst auf, gehst in die Küche oder ins Schlafzimmer – und kaum bist du da, fragst du dich: „Was wollte ich hier eigentlich?“ Eben war der Gedanke noch ganz klar, und jetzt ist er wie weggeblasen. Das passiert nicht nur dir – das ist der sogenannte Türschwellen-Effekt.


Der Gedanke bleibt einfach stehen


Vielleicht hast du gerade noch im Wohnzimmer gesessen und dir ist etwas eingefallen: Du wolltest die Brille holen, den Wasserkocher anstellen oder etwas notieren. Du stehst auf, gehst durch die Tür – und zack: Gedächtnis leer. Als hätte der Gedanke keine Lust gehabt, mit dir mitzukommen.


Aber keine Sorge: Das ist kein Anzeichen für Vergesslichkeit oder gar etwas Schlimmeres. Es ist ein ganz normaler „Denk-Fehler“, der uns allen passiert – und der sogar wissenschaftlich untersucht ist.


Warum Türen unser Gedächtnis austricksen


Forscher haben herausgefunden: Unser Gehirn arbeitet stark ortsbezogen. Es speichert Gedanken oft zusammen mit dem Raum, in dem sie entstanden sind. Wenn du also durch eine Tür gehst, signalisiert dein Gehirn: „Aha, neuer Raum – neue Aufgabe.“


Der vorherige Gedanke wird dabei manchmal ganz automatisch zur Seite geschoben, weil dein Gehirn davon ausgeht, dass du ihn jetzt nicht mehr brauchst. Eine Art innerer "Themenwechsel".


So kommt die Erinnerung zurück


Die gute Nachricht: Der Gedanke ist nicht verloren – er ist nur kurzzeitig „abgelegt“. Oft hilft es, einfach wieder in den Raum zurückzugehen, in dem du ihn hattest. Das bringt dein Gehirn zurück in den ursprünglichen Zusammenhang – und der Gedanke taucht meist von allein wieder auf.


Oder du versuchst, dich daran zu erinnern, was du direkt vorher gemacht hast. Auch das kann helfen, den Gedankengang wiederzufinden.


Wann passiert das besonders häufig?


Du wirst diesen Effekt öfter bemerken, wenn:


  • du gestresst oder abgelenkt bist,

  • du mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf hast,

  • du dich in einer ungewohnten Umgebung bewegst,

  • oder einfach viel los ist im Alltag.


Mit zunehmendem Alter wird man oft achtsamer – aber gerade dann kann das Gehirn umso mehr damit beschäftigt sein, Dinge gut zu sortieren. Und manchmal „sortiert“ es eben auch einen Gedanken weg, den du noch gebraucht hättest.


Muss dich das beunruhigen?


Nein, absolut nicht. Der Türschwellen-Effekt ist kein Anzeichen für ein schlechtes Gedächtnis. Ganz im Gegenteil: Er zeigt, dass dein Gehirn effizient arbeitet – es versucht ständig, Ordnung zu schaffen. Nur ist es manchmal ein bisschen zu gründlich dabei.

Dieser Effekt betrifft Menschen jeden Alters – von Schülern bis zu Senioren.


Hast du dich schon mit Thema Macht der Gedanken beschäftigt? Wenn nicht, empfehle ich dir meinen Artikel - Die Macht der Gedanken: Funktioniert das wirklich? - in dem ich dieses Thema näher beleuchte.



Ein bisschen Gelassenheit hilft


Wenn du also mal wieder im Flur stehst und nicht mehr weißt, warum du da bist: Nimm’s mit einem Lächeln. Vielleicht hilft ein kleiner Zettel, eine Notiz am Handy oder der Trick, den Gedanken laut auszusprechen, bevor du losgehst.


Denn manchmal braucht unser Kopf einfach ein kleines Echo, um auf dem richtigen Weg zu bleiben.


Tipp für dich: Sag dir laut, was du vorhast – z. B. „Ich gehe in die Küche, um meinen Tee zu machen.“ Das klingt banal, hilft aber oft erstaunlich gut.

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