Rezeptfreie Medikamente sollen helfen, lästige, aber verhältnismäßig ungefährliche und leichte Beschwerden wie Kopf- und Magenschmerzen, Husten und Heiserkeit möglichst schnell zu bekämpfen. Auf Risiken und Nebenwirkungen wird am Ende eines jeden Spots aufmerksam gemacht. Jedoch beachten wir das kaum.
Arzneimittel sicher einsetzen
Die erste Frage ist die Diagnose. Natürlich muss man nicht bei jedem Zipperlein gleich einen Arzt konsultieren. Aber auch wenn es sich vermutlich um eine leichtere Erkrankung handelt: wenn die Beschwerden nicht nach wenigen Tagen abklingen oder sich sogar verschlimmern, sollte man einen Arzt aufsuchen. Treten gleiche Beschwerden immer wieder auf, kann daraus eine chronische Erkrankung entstehen.
Medikamente sollten nie ohne ärztlichen Rat über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Gewöhnung kann die Folge sein. Dies kann zum Beispiel bei einer regelmäßigen Anwendung von harmlos erscheinenden Nasensprays der Fall sein. Die Nase gewöhnt sich rasch an die abschwellende Wirkung und bleibt ohne Spray ständig verstopft. Eine zu permanente Einnahme von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese Schmerzen verstärken oder verlängern. Auch verursachen Schmerzmittel häufig Magenprobleme.
Bei leichten Beschwerden helfen oft auch Hausmittel wie Tees, kalte und warme Wickel, Inhalieren und Bäder. So wird der Griff zur Arznei nicht so rasch zur Gewohnheit.
Auf viele Präparate, wie zum Beispiel Cholesterinsenker oder Mittel zur Bekämpfung von Bluthochdruck könnte man teilweise verzichten, wenn diese Präparate durch gesündere Ernährung und Bewegung ersetzt würden.
Auch die pflanzlichen Medikamente haben Nebenwirkungen. Genauso wie bei synthetischen Arzneien sollten man den Beipackzettel genau lesen.
Medikamente bitte gezielt einsetzen. Nicht bedenkenlos irgendeines nutzen, das einmal verordnet worden ist und damals geholfen hat. Es gibt kein Allheilmittel für oder gegen alles.
Vorsicht ist immer geboten, wenn man mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt. Unbedingt den Arzt oder Apotheker nach Wechselwirkungen zu anderen Arzneien fragen.
Beipackzettel enthalten meist viel Kleingedrucktes, jedoch sollten man diese lesen. Besonders auf die richtige Dosierung achten und, unter „Gegenanzeigen“ nachlesen, in welchen Fällen, das Arzneimittel nicht angewendet werden sollte.
Ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Kinder sollten bei der Einnahme von freiverkäuflichen Medikamenten sehr vorsichtig sein. Auch wenn ausgeprägte Allergien oder Herz-Kreislauferkrankungen vorliegen, sollten Sie jedes Risiko ausschließen.
Ab und zu die häuslichen Arzneimittelvorräte aktualisieren. Abgelaufene Medikamente können genauso schädlich sein wie Restbestände von verordneten Arzneien, wenn man ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Ihrer Ärztin diese verwendet. Auch in der Apotheke
wird man in der Hinsicht gut beraten.
Commentaires